SV SANDHAUSEN

Detailreiche Metallfiguren

Der 52-Jährige Ralf Schuster aus Oftersheim bekam vor vier Jahren eine folgenschwere Diagnose. Seither entwickelte sich die „Kunst aus Metall“ zu Hobby und Zeichen zugleich. Auch über den SV Sandhausen hat er schon einige Werke in seiner vielfältigen Sammlung stehen.

Schuster lebte bis zu seinem 48. Lebensjahr wie im Bilderbuch: Glücklich verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Kindern, sportlich aktiv und beruflich erfolgreich. Nachdem er plötzlich immer wieder ein Taubheitsgefühl in der rechten Hand spürte, suchte Schuster verschiedene Ärzte auf. Zunächst wurden die Karpaltunnel behandelt, was jedoch auf Dauer nicht half. Nach einem Wechsel der Neurologin, legte diese sich sofort auf die Diagnose Parkinson fest. „Es zog mir die Füße unter dem Boden weg und Zukunftsängste fingen an sich breit zu machen“, sagt Schuster. Der gelernte Maschinenbauer vertraute sich erst nach und nach seinem Umfeld an.

Parkinson macht sich bei Schuster nicht durch das bekannte Zittern bemerkbar, sondern durch eine Versteifung des Körpers. Ausgehend vom Arm ist besonders die rechte Körperhälfte betroffen. So kann es vorkommen, dass der eigene Arm mehr und mehr zur Belastung wird. „Ich werde Herr Parkinson nie als Freund akzeptieren, denn wenn ich dies mache, habe ich aufgegeben!“, sagt Schuster.

Durch seinen Beruf hatte der Oftersheimer schon immer mit Metall zu tun, weshalb er ab und zu kleine Figuren aus dem Material baute. Als Schuster‘s Frau eines Morgens eine solche Figur in der Zeitung entdeckte sagte sie zu ihm: „Das kannst du doch auch oder?“ Der Familienvater antwortete prompt und selbstbewusst: „Das kann ich besser!“ Seitdem entwickelte sich die Kunst aus Metall nach und nach zu einem echten Hobby. Die Materialien bekommt er von befreundeten Firmen, die ihm das Metall meist kostenfrei zur Verfügung stellen.

Die Dauer des Baus einer Figur kann Schuster nicht genau beschreiben, denn „es gibt überwiegend Tage, an denen geht gar nichts.“ Seine Freunde lieben an seinen Werken die detailgetreue Arbeit, die der Familienvater bewusst anstrebt, um an seiner Motorik zu arbeiten. „Ich habe sehr hohe Ansprüche. Die Qualität darf aufgrund meiner Krankheit keinesfalls nachlassen“, erklärt Schuster.

„Ein Werk ist mir erst dann gelungen, wenn ich beim Weitergeben etwas traurig bin“, so Schuster. Aus kleinen Figuren, die man als Schlüsselanhänger verwenden kann, wurden immer größere Projekte. Der 52-Jährige verbaut nicht nur Metall, sondern verwendet auch Holz und Stein. Außerdem spielt er viel mit Licht und Musik. So baute er beispielsweise eine Band, bei der auf Knopfdruck Lichteffekte und Sound ertönen. In seiner vielfältigen Sammlung befindet sich außerdem eine nachgebaute Bar, eine singende Köchin oder ein Motorradfahrer. Vom SV Sandhausen erhielt er eine Logofreigabe und hat deshalb mehrere Werke darüber angefertigt. Weitere Projekte sind bereits in Planung.

Da Schuster bislang sein Hobby nahezu komplett selbst finanziert, möchte er in Zukunft versuchen, seine Werke auch zu verkaufen.

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