SV SANDHAUSEN

2.000 Kilometer zum nächsten Auswärtsspiel

Nachwuchskicker Till Stockmann, der sieben Jahre lang im Nachwuchsleistungszentrum des SV Sandhausen ausgebildet wurde, wechselte vor einigen Monaten in die Vereinigten Staaten von Amerika.

„Idee hat mich fasziniert“

Genauer gesagt auf die University of San Diego. Dorthin, wo man nicht Fußball sagt, sondern Soccer. Die renommierte Privatuniversität hat dreimal innerhalb der letzten sechs Jahre die regionale Liga, die West-Coast-Conference, gewonnen und gilt als schönste Universität der USA, ja sogar als eine der schönsten weltweit. Nachdem sein Vater ein Highlight-Video zusammengeschnitten hatte, das gleich mehrere Colleges schwer beeindruckte, bekam Till ein Stipendium und wird – wenn alles glatt läuft – dort in den kommenden vier Jahren seinen Hochschulabschluss machen. „Mich hat sofort die Idee fasziniert, dass mein Studium exakt an meine Trainingszeiten angepasst wird und ich so Fußball und Studium unter einen Hut bekommen kann“, sagte der 18-Jährige vor der Reise über den großen Teich in einem Interview.

Deutsche Spieler sehr begehrt

Und heute, einige Monate später, läuft es aus sportlicher Sicht wahrlich rund für den gelernten Linksverteidiger. Bei seinem ersten Spiel im Trikot der „San Diego Toreros“ – so der Name seines Teams - hat Till nach seiner Einwechslung direkt das erste Saisontor seiner Mannschaft vorbereitet. Als einziger Neuzugang gehört er zu den drei Spielern mit den meisten Spielminuten im Ligabetrieb, den sogenannten Conferences. Neben ihm spielen auch andere Deutsche für die „Toreros“, die den Jugendmannschaften des SC Freiburg, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC entstammen. „Insbesondere die Colleges freuen sich immer besonders über deutsche Spieler, da diese taktisch besonders gut ausgebildet seien“, berichtete Till, der neben seinen deutschen Mitspielern auch Engländer, Iren und Schweden in seiner Mannschaft hat, die in ihren jeweiligen Heimatländern mindestens in der zweithöchsten Spielklasse aktiv waren.

„Schneller und athletischer“

Nichtsdestotrotz ist die Belastung im College Soccer nochmal eine ganz andere, als in Europa. Für Auswärtsspiele fliegt die Mannschaft auch mal bis zu 2.000 Kilometer kurz vor die kanadische Grenze. Und auch die Regeln unterscheiden sich. So kann in den USA permanent ein- und ausgewechselt werden. Ähnlich wie hierzulande beispielsweise im Handball oder im Hockeysport. „Der Fußball ist dadurch viel schneller und athletischer, als in Deutschland“, erzählte uns Tills Vater. „Mein Sohnemann musste sich außerdem erst einmal daran gewöhnen, dass viel härter gespielt wird, als er es bisher gewohnt war.“ Die Belastung sei insgesamt noch einmal deutlich höher, da meist freitags und sonntags gespielt wird. „Vergangenes Wochenende musste Till innerhalb von 1,5 Tagen 200 Minuten spielen, wobei das zweite Spiel sogar in die Verlängerung ging, da es nach 90 Minuten 1:1 stand.“

Till fühlt sich aber trotz aller Umgewöhnung nach wie vor wohl und hat sich in Kalifornien gut eingelebt. Der SV Sandhausen wünscht seinem ehemaligen Spieler weiterhin alles Gute und den größtmöglichen Erfolg für die sportliche wie auch private Zukunft!

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