SV SANDHAUSEN

Doublesieger, Doublesieger, hey, hey!

Die U16-Junioren haben gleich zwei Gründe zum Feiern. Denn nach Ablauf der Saison 2018/19 können sie sich sowohl Pokalsieger als auch Meister der B-Junioren-Verbandsliga nennen. Das Fazit einer Spielzeit voller Aufs und Abs von Trainer Raphaél Laghnej:

Ein entscheidender Punkt, der die Mannschaft die gesamte Saison über getragen habe, sei das Sommer-Trainingslager in Gallspach in Österreich gewesen, sagte der Fußballlehrer knapp eine Woche nach dem letzten Saisonspiel der U16 des SV Sandhausen. „Der Mannschaftsgeist, der dort entstanden ist, hat uns Kraft für die gesamte Spielzeit gegeben und uns zu einem echten Team zusammengeschweißt. Das war das Fundament für den späteren Erfolg.“

Als Ziel nahm sich das Trainerteam zu Saisonbeginn vor, jeden einzelnen Spieler bestmöglich weiterzuentwickeln und einen Schritt nach vorne gehen zu lassen. Die Mannschaft hingegen hatte darüber hinaus das klare Bestreben, sowohl die Meisterschaft als auch den Pokalsieg feiern zu wollen. „Wir haben den Jungs klargemacht, dass wenn wir die persönliche Weiterentwicklung als primäres Ziel verfolgen, wir am Ende zwangsläufig sportliche Erfolge erreichen und feiern werden“, so Laghnej.

Und der Saisonstart verlief mit einem Sieg gegen die hoch eingeschätzten und motivierten Neckarelzer direkt sehr verheißungsvoll. Geradezu ernüchternd waren dann aber die nächsten drei Partien mit einem Unentschieden gegen Durlach-Aue sowie zwei Niederlagen gegen Nöttingen und Heidelberg-Kirchheim. „Gerade gegen Nöttingen hätten wir mindestens 3:0 führen müssen“, erklärte Laghnej, der auch die fehlende Erfahrung als Ursache feststellte. Immerhin spielte hier eine Sandhäuser U16 in einer U17-Liga. „Da muss man solche Phasen auch mal in Kauf nehmen.

Umso bemerkenswerter war dann aber die Reaktion der Jungs“, betonte Laghnej, denn der SVS konnte diese erste kleine Schwächeperiode mit einem Derbysieg gegen Mannheim eindrucksvoll beenden und bis zur Winterpause landete man durch eine grandiose Serie mit neun Siegen und einem Unentschieden auf Platz zwei. Auch die ersten beiden Pokalrunden konnten souverän gemeistert werden.

Nach dem Jahreswechsel wurden mit Vincent Schwab und Benjamin Franz aufgrund ihrer guten Leistungen gleich zwei Spieler in die U17 hochgezogen. „Für uns war das natürlich erst einmal ein herber Verlust. Das Fehlen zweier solcher Leistungsträger mussten wir erst einmal kompensieren“, so Laghnej. „Aber wenn die Mannschaft in dieser Saison eines ausgezeichnet hat, dann ein großes Gemeinschaftsgefühl und eine unfassbare Geschlossenheit. Sei es bei Spielern, die hochgezogen wurden oder bei verletzungsbedingten Ausfällen – sämtliche personellen Rückschläge konnten durch das Kollektiv aufgefangen werden.“

Dennoch verliefen die Vorbereitung und auch der Rückrundenstart alles andere, als rund. Und mitten drin in dieser zweiten Schwächephase lag das Pokalfinale gegen den VfB Rauenberg. „Für manche kam das genau zum falschen Zeitpunkt“, gestand Laghnej. „Aber im Nachhinein können wir sagen, es war genau der richtige.“ Die Partie selbst war nichts für Fußballromantiker und es entwickelte sich ein klassischer Pokalfight auf mäßigem Niveau. Aber anders, als in den Ligaspielen, ließ man sich beim zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer nicht aus der Ruhe bringen, sondern machte mit dem 3:1 den Deckel drauf. Am Ende stand der Pokalsieg und das erste Saisonziel war erreicht. Und es sollte ein Sieg mit Signalwirkung werden.

„Wir konnten durch diesen Erfolg nicht nur einen Titel, sondern vor allem unsere mentale Stärke zurückgewinnen. Dieses getankte Selbstbewusstsein haben wir mit in die restliche Saison genommen.“ Und an deren Ende stand das ersehnte Meisterschaftsspiel gegen die SG Heidelberg-Kirchheim. Doch auch das sollte wahrlich kein fußballerischer Leckerbissen werden. Durch zwei starke Anfangsphasen jeweils zu Halbzeitbeginn führte der SVS bereits mit 3:0, ehe der Druck der aufopferungsvoll kämpfenden Heidelberger so groß wurde, dass sie kurz vor Schluss noch einmal bis auf 2:3 herankamen. „Davor ziehe ich meinen Hut“, zollte Laghnej dem Gegner Respekt. „Nichtsdestotrotz hätten wir das Spiel durch mehrere Kontersituationen früher entscheiden müssen.“

Nach zwei Minuten Nachspielzeit ertönte der Schlusspfiff und die U16 des SV Sandhausen stand als Meister der B-Junioren-Verbandsliga fest. Doch so richtig freuen wollten sich die Jungs noch nicht. Zu tief saß der Frust ob der beiden späten Gegentore, die das Spiel noch einmal unnötig spannend gemacht hatten. „Es war eindrucksvoll zu sehen, wie groß selbst im Augenblick des Triumphes der Ehrgeiz war. Wir haben den Jungs dann klargemacht, dass sie verdient Meister geworden sind und nachdem wir uns noch einmal alle kräftig geschüttelt haben, ist auch der letzte Druck abgefallen und wir haben den Doublesieg ausgiebig gefeiert.“

Dass trotz der vielen Rückschläge am Ende alle Saisonziele erreicht wurden, lag für Laghnej vor allem an einem: „Das Entscheidende war, dass wir alle noch einmal enger zusammengerückt sind und es insgesamt einfach gestimmt hat. Kombiniert mit einer tollen Zusammenarbeit im Trainerteam und fantastischen Eltern war das der Schlüssel zum Erfolg. Es wurden unter Anderem Fahrgemeinschaften gegründet, um die Spieler, die größtenteils eine Anreise von über 60 Kilometern haben, vier bis fünf Mal pro Woche ins Training und zu den Spielen zu fahren. Darüber hinaus haben die Eltern die beiden Trainingslager organisatorisch unterstützt und sich beispielsweise um die Mannschaftskasse oder den Verkauf bei Heimspielen gekümmert. Dadurch wurde uns so viel Arbeit abgenommen und wir konnten uns auf das Sportliche konzentrieren. Und das macht mich unheimlich stolz und dankbar. Es bereitet mir großen Spaß, in diesem tollen Trainerteam, insbesondere mit Knuth Gerstner und Oliver Matejka sowie René Uhrig, und mit diesen phantastischen Jungs arbeiten zu dürfen.

Nicht zuletzt bedanke ich mich auch bei NLZ-Leiter Joachim Stadler, der mich vor zwei Jahren nach Sandhausen geholt hat und mir das Vertrauen schenkte. Jetzt freue ich mich auf unsere gemeinsame Zeit bei der U17.“

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