Das fiel auf

Der SVS lief mit einer unveränderten Startelf auf – ganz offensichtlich ein wichtiger Faktor, um Konstanz in die Leistung zu bekommen, die ja gegen den Karlsruher SC schon ordentliche Momente offenbart hatte. Rückblick: Gegen den KSC wusste der SVS insbesondere gegen Ende der Partie noch mal aufzudrehen. Diesen Schwung nahmen die Kurpfälzer nun mit in den ersten Durchgang der Partie im Erzgebirgsstadion und zeigten ihre bisher beste Hälfte in dieser Saison. Wo in den vergangenen Spielen noch der Zug zum gegnerischen Tor gefehlt hatte, ebneten sich die diesmal in grün aufgelaufenen Schwarz-Weißen direkte Wege in Richtung Aue-Strafraum. Was noch fehlte, war die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, sonst wäre der SVS schon mit einer deutlichen Führung in die Halbzeit gegangen.

Im zweiten Durchgang – und im Anschluss an das längst überfällige 1:0 durch Alexander Esswein – zeigte sich nach dem überraschenden Ausgleich des FC Erzgebirge allerdings zweierlei: Einerseits wirkte der SVS von einem Moment auf den nächsten angeschlagen und nicht mehr entschlossen genug in der Defensivarbeit – ein Beleg für die Entwicklung, in der die Mannschaft steckt, und in der Rückschläge nun einmal nicht augeschlossen werden können. Und andererseits drehten plötzlich die Auer auf – was untermauert, dass in der 2. Liga einzelne Situationen Partien komplett auf den Kopf stellen können. Davon profitierte der SVS dann letztlich selbst, der mitten in die Auer Druckphase hinein das 2:1 erzielte und später noch auf 3:1 stellte – mit zwei Treffern, in der die oft geforderte Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor zu spüren war. So kann es weitergehen!

Die Statistiken

Während der FC Erzgebirge bei den Torschüssen leicht im Vorteil lag (17:14), hatte der SVS mehr Ballbesitz vorzuweisen (56:44 Prozent). Zudem gewannen die Kurpfälzer mehr Zweikämpfe (52:48 Prozent), hatten mehr Eckbälle (7:5) und auch eine bessere Passquote (78:73 Prozent). Auch die statistischen Werte zeugen also von einem verdienten Sieg der Sandhäuser.

Die Zahl des Spiels: 411

Die Partie in Aue erzeugte aus SVS-Sicht zahlreiche bedeutsame Zahlen. Wir stellen die 411 Minuten in den Vordergrund, die der SVS in dieser Saison torlos geblieben war, ehe Alexander Esswein das erlösende 1:0 gelang. Möglich wäre auch die 259 gewesen – so viele Tage hatte der SVS auf einen Auswärtssieg in Liga zwei warten müssen. Aber auch die insgesamt knapp 100 Fans (darunter 66 im Gäste-Bereich), die den weiten Weg nach Aue auf sich genommen hatten, um den SVS zu unterstützen und dabei unter anderem auf ein Angebot des Vereins hatten zurückgreifen können (19,16 Euro für Busfahrt + Stehplatzkarte), sollten nicht unerwähnt bleiben.

Die Lage der Liga

Mit dem SSV Jahn Regensburg, der sogar die perfekte Ausbeute von zwölf Zählern aus vier Partien vorweist, und Aufsteiger Dynamo Dresden (10) stehen zwei Teams ganz oben in der Tabelle der 2. Liga, die dort von den allermeisten Experten zu Saisonbeginn sicherlich nicht erwartet wurden. Dahinter folgen der SC Paderborn und der Karlsruher SC mit acht sowie der FC St. Pauli mit sieben Zählern. Die namhaftesten Teams der Liga sind ihrem Favoritenstatus bisher noch nicht gerecht geworden. Der Hamburger SV steht bei fünf Punkten (Platz sieben), Werder Bremen ebenso (Rang neun), und der FC Schalke 04 muss sich nach dem 1:4 in Regensburg sogar mit Rang 13 auseinandersetzen. Ganz unten in der Tabelle teilen sich mit einem Punkt aktuell der FC Ingolstadt und Holstein Kiel den 17. Platz.

Der nächste SVS-Gegner

Am kommenden Freitag steht direkt die nächste wichtige Partie für den SVS gegen einen direkten Konkurrenten an. Gegen den FC Ingolstadt, der bisher drei Niederlagen kassiert und einmal unentschieden gespielt hat, muss der zweite Sieg in Folge das Ziel sein, um mit dann sieben Punkten aus fünf Partien mit einer ordentlichen Ausbeute in die anschließende Länderspielpause gehen zu können.