Früher Trainerwechsel
Thomas Letsch übernahm zu Saisonbeginn das Traineramt des zu Schalke 04 abgewanderten Domenico Tedesco. In zwei Zweitligaspielen unter seiner Leitung blieb Aue ohne eigenen Punktgewinn, im DFB-Pokal schied der dreimalige DDR-Meister beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden (0:2) aus. Letschs Vertrag, der ursprünglich noch bis 2020 laufen sollte, wurde daraufhin aufgelöst. Interimsmäßig übernahm der bisherige Co-Trainer Robin Lenk, der mit Aue vier Punkte aus den beiden Spielen gegen Braunschweig (1:1) und Nürnberg (3:1) holte. Da Lenk nicht die notwendige Fußballlehrer-Lizenz besaß, wurde vor knapp zwei Wochen Hannes Drews als neuer Chef-Trainer vorgestellt. Drews, der mit Tedesco elf Monate lang das Zimmer beim Fußballlehrer-Lehrgang teilte und sich bei ihm über seinen neuen Arbeitgeber informierte, feierte beim 2:1-Auswärtssieg in Ingolstadt am fünften Spieltag einen Einstand nach Maß. Bei seiner Heimpremiere musste er am vergangenen Freitag eine 0:3-Niederlage gegen Aufsteiger Holstein Kiel einstecken.
Premierensieg auf dem Betzenberg
Das gestrige Auswärtsspiel war der siebte Anlauf, einen der geschichtsträchtigsten Fußballorte Deutschlands - den Lauterer „Betze“ - mit drei Punkten im Reisegepäck wieder hinabzusteigen. Sören Bertram sorgte mit seinen beiden Treffern für den ersten Auer Sieg in Kaiserslautern überhaupt. Zuvor hagelte es in sechs Spielen fünf Niederlagen, vergangene Saison gelang immerhin ein 0:0. „Ich muss meiner Mannschaft heute ein Riesenkompliment machen, wie sie nach der Niederlage gegen Kiel zurückgekommen ist“, lobte Drews sein Team nach dem Spiel. Doppeltorschütze Bertram richtete den Blick bereits auf das anstehende Duell gegen den SV Sandhausen: „Ich hoffe, dass wir am Freitag nochmal nachlegen und die englische Woche mit sechs Punkten abschließen können.“
Ausgeglichene Bilanz
Die hat der SVS nach den beiden 1:0-Heimsiegen gegen Kaiserslautern und Union Berlin bereits in der Tasche. Die Begegnung im Sparkassen-Erzgebirgsstadion ist ligaübergreifend die insgesamt dreizehnte zwischen den Sachsen und den Kurpfälzern. In Liga Zwei könnte die Bilanz nicht ausgeglichener sein: Beide Teams konnten je dreimal gewinnen, zwei Partien endeten unentschieden bei einem Torverhältnis von 7:7. In der vergangenen Saison gewann jeweils das Heimteam mit 2:0. Der letzte Auswärtssieg im Erzgebirge gelang dem SVS in der Saison 14/15 beim 1:0-Erfolg durch den Treffer von Alexander Bieler. Jenem Spieler, der unter seinem jetzigen Namen Mühling mit seinem Treffer die 0:3-Niederlage im letzten Heimspiel gegen Kiel einleitete.
Ziel bleibt der Klassenerhalt
„Jetzt wollen wir auch in Aue Vollgas geben“, gibt SVS-Trainer Kenan Kocak die Marschrichtung für das Spiel bei den „Veilchen“ vor. Mittelfeld-Stratege Denis Linsmayer lobt derweil seinen Trainer und hat für Freitag ein klares Ziel vor Augen: „Unser Trainer hat uns hervorragend eingestellt. Nun wollen wir auch am Freitag bei Erzgebirge Aue punkten." Auch wenn der SVS mit 14 Punkten nach sieben Spieltagen so gut dasteht wie noch nie zu diesem Zeitpunkt, „unser Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt“, so Kocak. Der nächste Schritt dorthin soll bereits übermorgen erfolgen.
Also: Auf geht’s SV, kämpfen und siegen“
