Der SVS spielt in der ersten Halbzeit gegen einen starken Wind, der über das Ulmer Spielfeld Richtung Donau pfeift. Kurz nach Spielbeginn ein erster Schreck für die Sandhausen-Fans: Nicolas Kristof rutscht bei einem Torabschlag auf dem tiefen Rasenboden aus, als ob er für den FC Bayern im Championsleague-Halbfinale einen Elfmeter treten würde. Der Ball landet bei einem Ulmer Spieler, der nun alleine auf Nicolas zustürmt und – scheitert. Luft holen. Die Sandhäuser Hintermannschaft zeigt in den nächsten zehn Minuten noch weitere Male ungewohnte Schwächen, doch die Gastgeber können hieraus keinen Nutzen ziehen. In der 23. Minute tritt Dominik Fetzner eine Ecke. Sie kommt eigentlich nicht ideal, nur halbhoch, aber Bojan Tanev senkt sein Haupt und köpft den Ball unter den Armen des Ulmer Torspielers ins kurze Eck. Zu diesem Zeitpunkt ist die Führung für die Gäste noch etwas glücklich, doch jetzt steigern sie sich kontinuierlich. Evangelos Politakis hat die größte Chance vor der Halbzeit auf dem Fuß, als er alleine auf das Ulmer Tor stürmt, dann jedoch dem Torspieler direkt in die Arme schießt (34.). Fünf Minuten später herrscht Getümmel im Sandhäuser Strafraum. Der Ball wird gleich mehrfach von der Linie geklärt und Schüsse werden geblockt, doch der fünfte Versuch landet schließlich im Netz. Mit 1:1 gehen die Mannschaften in die Pause. In der zweiten Halbzeit hat der SVS Rückenwind und dreht mächtig auf. Andreas Schiler und Philipp Neuberger haben mehrere Großchancen, doch ein Tor will nicht gelingen. Ab der 70. Minute wird der Druck auf Ulm beinahe unermesslich hoch. Der Trainer der Gastgeber versucht, durch Auswechslungen Zeit zu gewinnen. In den letzten sieben Minuten des Spiels gibt es fünf gefährliche Torraumszenen aus Freistößen und Eckbällen. Der Schiedsrichter hat zwischenzeitlich drei Minuten Nachspielzeit angezeigt. Noch einmal eine Ecke für Sandhausen. Der Ball wird geblockt, landet bei Evangelos Politakis, der satt mit seinem rechten Fuß unhaltbar abzieht. Ungebremste Freude entlädt sich in Bruchteilen von Sekunden. Sandhausen belohnt sich spät mit dem 2:1 Sieg, der gleichzeitig den vierten Tabellenplatz am Ende der Hinrunde sichert.