SV SANDHAUSEN

"Wir wollen den Strassenfussball in unser Nachwuchsleistungszentrum bringen"

SV Sandhausen startet Kooperation mit Ballschule Heidelberg – Kreativität und Vielseitigkeit als Eckpfeiler des Ausbildungskonzepts

Mit einem bundesweit einzigartigen Pionierprojekt möchte der SV Sandhausen die Ausbildung seiner Nachwuchsfußballer grundlegend neugestalten. Statt auf eingefahrene Trainingsmuster setzt das Nachwuchsleistungszentrum am Hardtwald auf Kreativität, Vielseitigkeit und Spielfreude bei der Förderung junger Talente. Grundlage dafür bildet unter anderem eine neue Kooperation mit der Ballschule Heidelberg, durch die man sich neue Impulse bei der Arbeit auf und neben dem Platz erhofft.

„In den vergangenen Jahrzehnten ging man bei der Nachwuchsarbeit im deutschen Fußball den Weg der zunehmenden Spezialisierung. Junge Spieler wurden immer früher in Nachwuchsleistungszentren geholt und taktischen Konzepten unterworfen – diesen Weg möchten wir jetzt aufbrechen“, so der Sportliche Leiter im NLZ des SVS, Raphael Laghnej. In der engen Fokussierung einer fußballspezifischen Ausbildung sieht Laghnej die Gefahr einer Art „Betriebsblindheit“ bei jungen Talenten: „Viele Fußballer können heutzutage Spielsituationen nur nach einem bestimmten Schema lösen. Wir möchten hingegen selbstbewusste und eigenständige Spieler ausbilden, die mit Herausforderungen auf dem Platz kreativ umgehen können. Dafür braucht es Vielseitigkeit und Transferdenken.“

Vielseitigkeit und Transferdenken – das sind auch Prinzipien, denen sich die Ballschule Heidelberg verschrieben hat. Die 1998 von Prof. Dr. Klaus Roth gegründete Einrichtung hat sich zum Ziel gesetzt, Vereine und Bildungseinrichtungen bei der motorischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen. Dabei soll mit methodischen Bausteinen wie „Freudbetontheit“, „Vielseitigkeit“, „Entwicklungsgemäßheit“ und „Unangeleitetes Lernen“ jene Straßenspielkultur in den Alltag von Kindern und Jugendlichen gebracht werden, die durch die gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte verlorengegangen ist.

„Für die Gefahren und Nachteile einer einseitigen Frühspezialisierung gibt es in der trainingswissenschaftlichen Talentforschung keinen Beweismangel mehr“, so Professor Roth, der in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Publikationen über das Training im Kindes- und Jugendalter veröffentlicht hat. „Die Prinzipien der sportspielübergreifenden Ballschule liefern einen geeigneten Nährboden und so etwas wie einen ‚Wunderdünger‘ für die Entwicklung von jungen Fußballtalenten.“

„Wir möchten das Konzept der Ballschule Heidelberg in unsere Arbeit integrieren und dabei noch einen Schritt weitergehen“, betont deshalb auch Peter Köhnlein, der seit vergangenem Herbst als ehrenamtliches Präsidiumsmitglied des SV Sandhausen für die Jugendarbeit verantwortlich zeichnet: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, allen Spielern in unserem NLZ Raum für sportliche und soziale Selbstentfaltung zu geben. Wir möchten Kreativität, Mut und Vielseitigkeit auf und neben dem Platz. Dafür wollen wir den Straßenfußball in unser Nachwuchsleistungszentrum bringen.“

Foto: Maurice Müller (Kooperationsbeauftragter der Ballschule, von links), Prof. Dr. Klaus Roth (Initiator der Ballschule), Raphael Laghnej (Sportlicher Leiter im NLZ des SVS) und Christoph Rehm (Pädagogischer Leiter im NLZ des SVS) bei der Bekanntgabe der Partnerschaft zwischen der Ballschule Heidelberg und dem SV Sandhausen.

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